Die Veranstalter waren angenehm überrascht , weil 33 Interessierte an dem Obstbaumschnittkurs teilnahmen. Der Vorsitzende des Heimat-und Kulturvereins, Hans-Helmut Hofmann, begrüßte die Teilnehmenden auch im Namen der kooperierenden Vogelschutzgruppe Niederbiel. Fachreferent war wie in den Vorjahren Frank Bremer, der in anschaulicher Weise die Wuchsdynamik der Obstbäume erläuterte. Die nötigen Pflegemassnahmen zeigte er an Apfel- und Zwetschgenbäumen unterschiedlicher Altersstufen.
Solms-Niederbiel. Die Naturerlebniswiese des Heimat- und Kulturvereins (HuK) Niederbiel im Grundbachtal hat eine weitere Bereicherung erfahren. Nach dem Umpflügen von Teilflächen der Wiese und der Vorbereitung der Aussaat durch Landwirt Lothar Mutz ist nun eine spezielle Saatgutmischung eingebracht worden. Die Einsaat erfolgte in Handarbeit durch den Agrarwissenschaftler und Landschaftsökologe Andreas Guth, der zuvor die örtlichen Bodenverhältnisse im Hinblick auf die standortgerechte Einsaat inspiziert hatte. „Es handelt sich um eine zertifizierte Blumen- und Grasmischung für eine wechselfeuchte Glatthaferwiese“, teilte Guth mit. Auch HuK-Vorsitzender Hans-Helmut Hofmann, der Guth unterstützte, legte Wert auf die naturschutzgerechte Gestaltung der Fläche, die mit Saatgut aus Wildbeständen erfolgte und künftig das Nahrungsangebot für Insekten wie Wildbienen und Schmetterlinge verbessern soll. Der Bienenzuchtverein Leun e.V., der bei seinem Familientag im vergangenen Sommer die Naturerlebniswiese besichtigt hatte, befürwortet auch das Bemühen, artenreiche Lebensgrundlagen zu sichern und neu zu schaffen.
Gerade vor dem Hintergrund des dramatischen Rückgangs von Insekten, die wiederum die Lebensgrundlage anderer Tierarten bilden, unterstützen auch die Niederbieler Vogelschützer die Initiative.
Nachdem Niederbieler Grundschulklassen schon bei der Pflanzung von Obstbäumen und Schmetterlingsflieder beteiligt waren, stellt die Naturerlebniswiese und ihre Weiterentwicklung für den Heimat- und Kulturverein auch eine Ergänzung des Bildungsangebotes in der Praxis dar, die gute Kooperationsmöglichkeiten eröffnet.
Bild: Andreas Guth bei der Einsaat
20 Niederbieler in die Kunst des Obstbaumschnitts eingeweiht
Obstbäume jeden Alters bekamen unter fachkundiger Leitung des Solmser Revierförsters Frank Bremer mit 20 Niederbielern einen richtigen Schnitt verpasst.
Zuvor hatte der Vorsitzende des Heimat- und Kulturvereins Niederbiel (HuK), Hans-Helmut Hofmann, auf die besondere Bedeutung vitaler Streuobstbestände für den Naturschutz hingewiesen, die durch
gezielte Pflegeschnitte zu erhalten sind. "Und den Baumbesitzer erfreuen diese Bäume dann bei der Ernte mit gesundem Obst", so Hofmann weiter. Im Niederbieler Grundbachtal begann der Schnittkurs
mit einer Einführung Bremers, der auch Obstbaumfachwart ist. Dazu gehörten sauber schneidende Scheren guter Qualität und langer Haltbarkeit, wobei er diese dann unter Mitwirkung der Teilnehmer
praktisch zeigte. An den vom HuK auf der "Naturerlebniswiese" mit einer Grundschulklasse gepflanzten Obstbäumen erläuterte Bremer Grundprinzipien des Pflanzschnittes. Neben der Stammverlängerung
als wichtigstem Haupttrieb reduzierte er die Seitenäste auf lediglich drei Leitäste, die in Zukunft die Krone bilden. Konkurrenztriebe und überzählige Verzweigungen sind zu entfernen, die
Stammverlängerung überragt die seitlichen Leitäste um etwa 20 Zentimeter. Frosttemperaturen unter 5 Grad minus seien beim Baumschnitt dringend zu vermeiden. Gerade bei Jungbäumen komme es
darauf an, eine "Baumscheibe" von einem Quadratmeter um den Baumstamm vom Grasbewuchs offen zu halten, um eine ausreichende Versorgung mit Wasser und Nährstoffen zu sichern. Bei Hoch- und
Halbstämmen sei dies 4-6 Jahre lang zu empfehlen.
An einem weiteren Standort zeigte Bremer Erziehungsschnitte an mehrjährigen Bäumen, bei denen der Rückschnitt der Stammverlängerung und der Leitäste sowie
die Enfernung von nach innen wachsenden Trieben zu beachten sind. Eine weitere Pflegemaßnahme ist der Ausriss, nicht Schnitt, von senkrecht wachsenden Wasserschossen im Juni und
Juli.
Als Erfolgserlebnis bezeichnete HuK-Vorsitzender Hofmann den gelungenen Auslichtungsschnitt an zwei vergreisenden städtischen Apfelbäumen in Patenschaft des
HuK "Am Knebelsborn" im letzten und vorletzten Jahr. Hier bedurfte es nach Ansicht Bremers nach den kräftigen Eingriffen der Vorjahre nur kleinerer Rückschnitte. Beide Bäume seien wieder gesund
und zeigten im Jahr nach dem Rückschnitt ein vitales Wachstum mit gutem Apfelertrag. Nach getaner Arbeit gab es Applaus für Bremer und der HuK lud zum Dank noch zu einem Imbiss ein.
Informativer Schnittkurs des HuK zur Baumpflege und Baumrettung am Sa.14.3.im Jubiläumsjahr
Erfreuliche 17 Interessierte waren der Einladung des Heimat- und Kulturvereins Niederbiel gefolgt, die Vorsitzender Hans-Helmut Hofmann begrüßen konnte. Es gibt gute Gründe, so Hofmann, den
Obstbaumbestand in der Niederbieler Gemarkung mit Pflegeschnitten zu erhalten und durch Neupflanzungen mit standortgemäßen und bewährten Obstsorten zu ergänzen. „Das Biotop Streuobstwiese ist für
den Naturschutz wertvoll und Äpfel aus eigenem biologischem Anbau sind ohnehin die besten“. Als Baumfachmann vermittelte Revierförster Frank Bremer praktisch und anschaulich wichtige
Informationen. Zunächst waren Erziehungsschnitte bei Jungbäumen auf der „Ranch“ des Vorsitzenden Thema. Leittriebe, Konkurrenztriebe und richtige Schnitte und das gutes Werkzeug dafür waren
Themen. Auch bei mehrjährigen Bäumen zeigte Bremer, wie durch Lichtungsschnitte und Ableitungen den Obstbäumen eine gute Wuchsform gegeben wird.
Danach wechselte die Gruppe zu dem städtischen Grundstück am ehemaligen Wasserhäuschen am „Knebelsborn“ im Grundbachtal. Dort hatte bereits im letzten Jahr der Heimat- und Kulturverein die
Patenschaft eines überalterten Apfelbaumes übernommen und ihm mit einem konsequenten Lichtungsschnitt zu neuer Vitalität verholfen. Diesmal wurde der zweite Apfelbaum von Altholz und
konkurrierenden Ästen befreit unter Anleitung Bremers und tatkräftiger Mithilfe der Anwesenden. Natürlich durfte zwischendurch ein kräftiger Imbiss nicht fehlen, zu dem der Verein in seinem 50.
Jubiläumsjahr eingeladen hatte. Frank Bremer verstand es dabei, alle Fragen verständlich und praxisnah zu beantworten.
Nach dem Motto "Tu Gutes und rede darüber" stellten Werner Sarges und Karl Hagner anschließend Schilder auf, um
Interessierte darauf hinzuweisen, daß hier der HuK seine Hand im Spiel hatte.